Insbesondere Kinder und Jugendliche, die in Vereinen aktiv sind, bedürfen eines besonderen Schutzes. Das Wohl dieser Kinder und Jugendlichen zu schützen und ihre geistige und seelische Entwicklung zu fördern, muss oberstes Ziel der Vereinsaktivitäten sein. So ist es uns ein ganz besonderes Anliegen, unsere Trainer*innen, Jugendleiter*innen, Eltern und junge Mitglieder zum Thema sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren.
Die Vermeidung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer oder queere Personen ist Ziel unseres Vereinslebens. Das Wohl aller zu schützen und ihre geistige und seelische Entwicklung zu fördern, ist das Anliegen unserer Vereinsaktivitäten.
Um dies zu erreichen, wollen wir:
Die Etablierung einer Kultur der Aufmerksamkeit soll potentielle Täter*innen abschrecken. Gleichzeitig soll aber vermieden werden, eine Atmosphäre des Misstrauens und der Verdächtigung zu schaffen – getreu dem Motto: Hinschauen, aber keine Panik machen!
Sexualisierte Gewalt ist jede absichtliche sexuelle Handlung, egal ob körperlich oder verbal, die gegen den Willen der betroffenen Person vorgenommen wird. Dazu gehören obszöne Witze, sexistische Bemerkungen, aufdringliche Blicke, Belästigung im Internet bis hin zu Nötigungen oder geplanten Straftaten mit einer zielgerichteten Kontaktaufnahme (= Grooming).
Von sexualisierter Gewalt sind unabsichtliche Grenzverletzungen abzugrenzen. Bei solchen Grenzverletzungen kann ein Gegenüber einer Person durch eine Berührung oder eine Äußerung unbeabsichtigt und unwissentlich „zu nahe“ kommen. Grenzverletzungen lassen sich durch Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen vermeiden oder erkennen und durch eine Entschuldigung korrigieren.
Ein erhöhtes Gefährdungspotential für sexualisierte Gewalt besteht:
Sexualisierte Gewalt kann aber auch unter Gruppenmitgliedern, Kletterhallennutzer*innen oder Hüttengästen im Allgemeinen geschehen.
In unserer Sektion begegnen wir sexualisierter Gewalt präventiv, indem wir
von allen Akteur*innen, die mit der regelmäßigen Betreuung, Ausbildung und Führung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis einfordern, um sicherzustellen, dass niemand, der wegen einer sexuellen Straftat verurteilt wurde, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche übertragen bekommt.
Sollte das erweiterte Führungszeugnis nicht eingehen, kann die Person als Konsequenz ihre ehrenamtliche Tätigkeit nicht ausüben.
zwei Ansprechpersonen (Kontaktdaten siehe unten) benannt haben. Diese haben eine besondere Schulung absolviert und können Betroffene beraten und sie bei Bedarf und in Absprache mit den Betroffenen an die richtigen weiterführenden Stellen verweisen sowie Ehrenamtliche und Hauptamtliche in Verdachtsfällen über angemessene Handlungsschritte informieren.
Seit 2009 ist das Thema PsG ein fester Ausbildungsinhalt der Grundausbildung für Jugend- und Familiengruppen- leiter*innen und seit einigen Jahren auch Bestandteil der DAV Trainerausbildung. 2012 bis 2015 haben DAV und JDAV sich in einer Projektgruppe umfassend mit der Thematik beschäftigt und in der Folge gezielte Maßnahmen, Arbeitsgruppen und Kampagnen initiiert. Um das Thema PsG dauerhaft im DAV zu etablieren, finden regelmäßige Treffen der PsG-Fallberatungs-/Arbeitsgruppe statt, die sich mit Fragen rund um das Thema beschäftigt. Immer mehr Sektionen benennen eigene Ansprechpersonen und schulen haupt- und ehrenamtliches Personal.
Um die Themen Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt niederschwellig in der Jugend- und Sektionsarbeit anzusprechen, hat die JDAV zusammen mit dem TV-Moderator Tobias Krell ("Checker Tobi") einen tollen Film "Deine Grenze - Deine Entscheidung" gedreht, den ihr >hier sehen könnt.
Weitere Informationen zu Schulungsangeboten, Vorgehen im Verdachtsfall, Handlungsempfehlungen zum Umgang mit erweiterten Führungszeugnissen (eFz) etc. gibt es auf der Homepage der JDAV unter www.jdav.de/psg.
Ansprechpersonen bei DAV & JDAV Bundesverband zum Thema PsG sind Andrea Scheu 089/14003-650 andrea.scheu[at]alpenverein[dot]de und Catherine Wirth 089/14003-760 catherine.wirth[at]alpenverein[dot]de
Frauennotruf Kempten: www.Frauennotruf-kempten-awo.de
Anonymes Kinder- / Jugend- /Eltern-Telefon: www.nummergegenkummer.de
Hilfeportal Sexueller Missbrauch: www.hilfeportal-missbrauch.de
Unabhängige Anlaufstelle Safe Sport - Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychicher und physischer Gewalt im Sport: www.ansprechstelle-safe-sport.de
Anlauf gegen Gewalt: Die unabhängige Anlaufstelle Anlauf gegen Gewalt ist für Bundeskaderathlet*innen da, die psychische, physische oder sexualisierte Gewalt im Spitzensport erfahren oder erfahren haben: www.anlauf-gegen-gewalt.org