Die Kletterer im Süden der Republik wissen es schon: Anfang Dezember ist wieder Allgäucup-Time! Bereits seit 1989 findet der Edelrid Allgäuer Klettercup mehr oder weniger non stop statt – damit ist das Event weltweit einer der traditionsreichsten Kletterwettkämpfe und lockt Jahr für Jahr die Kletterer aus dem gesamten süddeutschen Raum an. Und auch in diesem Jahr waren die 100 Startplätze nach nur einer Woche vergeben – mit einigen krankheitsbedingten Absagen waren es dann am Ende dann 93 Kletterer, die sich den sechs Qualifikationsrouten im Schwierigkeitsgrad 7 bis 9+ stellten. Nach sechs Stunden Qualifikationszeit, in der sich die Teilnehmer gegenseitig sichern und beobachten konnten, standen schließlich die punktbesten Kletterer in den vier Altersklassen für das große Finale am Abend fest.
Als erste in die Finalrouten einsteigen durften die „Veteranen“ der Ü55-Klasse, darunter auch einige Teilnehmer, die dem Allgäu Cup schon seit 30 Jahren die Treue halten. Stärkster Starter in diesem Jahr war hier Christoph Thees (DAV Alpenkranzl Erding), der sich im Vorjahr noch mit Platz zwei hatte begnügen müssen. Dafür hatte Vorjahressieger Manfred Hennig (DAV München-Oberland) dieses Mal das Nachsehen – er landete mit drei Griffen Rückstand auf Platz zwei. Das Podium komplettierte mit Klaus Zugmaier (Leutkirch) ein weiterer langjähriger Allgäucup-Teilnehmer. Ü55-Damen waren in diesem Jahr leider nicht am Start.
Bei den Damen der Ü40-Klasse sicherte sich Vorjahressiegerin Katrin Dell (Starzach) mit einer starken Leistung eine weitere Kässpatzenschüssel. Auf Platz zwei kletterte wie schon im Vorjahr Nikola Wörz (Alpenkranzl Erding). Der dritte Platz auf dem Podium musste in diesem Jahr leider unbesetzt bleiben – drei weitere Ü40-Starterinnen hatten krankheitsbedingt absagen müssen.
Deutlich größer war das Starterfeld dann bei den Ü40-Herren – und die Abstände auf den ersten drei Plätzen extrem knapp: Markus Musil (DAV Allgäu-Kempten) hatte eigentlich die größte Höhe erreicht, wurde am Ende aber wegen eines versehentlich verwendeten Trittes aus einer anderen Route auf den dritten Platz zurückgestuft. So war der Weg ein weiteres Mal frei für Rainer Fuchs (Neu-Ulm), der sich seine nun schon dritte Kässpatzenschüssel sichern konnte. Mit nur einer „+“-Wertung weniger kletterte Thomas Müller (Friedrichshafen) auf Platz zwei.
Eine starke Vorstellung boten auch die jüngsten Teilnehmer in der U15-Klasse: Aleksandra Mishan (USC München) kletterte als einzige Jugendliche die Finalroute bis ganz nach oben und sicherte sich damit verdient den Sieg. Hinter ihr entschied ein Griff zwischen Platz zwei und drei: Ronja Mayer (SG Ulm/Neu-Ulm/SSV Ulm 1846) hatte am Ende noch etwas mehr Reserven und sicherte sich Platz zwei vor Kyra Dericks (DAV München-Oberland). Bei den männlichen U15-Startern war auch in diesem Jahr kein Kraut gegen Vorjahressieger Jakob Meyer (DAV Augsburg) gewachsen: Wie schon im Vorjahr legte der amtierende Bayerische Jugendmeister der Jugend B eine beeindruckende Vorstellung hin und sicherte sich mit 8 Zügen Vorsprung verdient den Sieg. Platz zwei ging an Noah Chiver (DAV Neu-Ulm) vor Lokalmatador Elias Fischle (DAV Allgäu-Kempten).
Bei den Damen deutete sich nach der Qualifikation ein Kopf- an Kopf-Rennen der beiden Favoritinnen Catrin Gorzellik (DAV Reutlingen) und Lara Neumeier (DAV Füssen) an. Während Gorzellik den Allgäucup zuletzt im Vorjahr gewinnen konnte, lag der letzte Sieg von Neumeier schon ein paar Jahre zurück: Vor genau 10 Jahren hatte sie die Auflage 2014 gewinnen können und sich in den Jahren danach zunehmend auf das Klettern schwerer Fels- und alpiner Mehrseillängenrouten konzentriert. Hier gehört sie mittlerweile zu den stärksten Kletterinnen Deutschlands und kam nur wenige Tage vor dem Allgäuer Klettercup aus dem kalifornischen Yosemite Valley zurück, wo sie einige Extremklassiker klettern konnte. Und dass Felsklettern nicht unbedingt eine schlechte Vorbereitung für Kletterwettkämpfe sein muss, zeigte Neumeier schon in der Qualifikation, in der sie als Einzige – inklusive Herren – die vier schwersten Routen durchsteigen konnte. Gorzellik hingegen kostete ein kleiner Patzer in der Qualifikation die maximale Punktewertung, so dass sie als Zweite ins Finale gehen musste. Dort lag dann lange Laras Schwester Pia Neumeier aus unserer Leistungsgruppe in Führung: Die amtierende Bayerische Jugendmeisterin der Jugend A war erst am allerletzten Zug zum Topgriff gescheitert – damit war klar, dass ein Sieg bei den Damen nur über eine Topbegehung der Finalroute zu holen sein würde. Und hier ließ Catrin Gorzellik als vorletzte Starterin nichts anbrennen: Souverän kletterte sie die Route top und schob sich damit vor Pia Neumeier. Damit musste Lara Neumeier ebenfalls top klettern, um sich aufgrund des besseren Vorrundenergebnisses noch den Sieg zu sichern. Und dies gelang ihr dann auch scheinbar mühelos unter den Beifallsstürmen der Zuschauer – damit holte sie sich 10 Jahre nach ihrem letzten Sieg beim Allgäuer Klettercup einen weiteren Titel und stand zum ersten Mal mit ihrer Schwester zusammen auf einem Podium.
Mit dem Finale der Herren endete schließlich ein spannungsgeladener Kletterabend – und auch hier stand am Ende ein Kletterer der DAV-Sektion Füssen ganz oben auf dem Treppchen: Benjamin Hildebrand hatte nach Platz drei in der Qualifikation in der Finalroute den längsten Atem und kam dort zwei Züge weiter als Youngster Jakob Probst (SG Ulm/Neu-Ulm/SSV Ulm). Platz drei ging an Hannes Länge, den FSJler unserer Sektion, der sich mit einer starken Vorstellung von Platz 7 nach der Qualifikation noch auf das Podium vorarbeiten konnte. Schöner Fun Fact am Rande: Die beiden Füssener Sieger kennen sich schon seit jungen Jahren aus der Kinderklettergruppe und trafen sich nach etlichen Jahren nun zufällig beim Allgäuer Klettercup wieder – gemeinsam auf dem obersten Treppchen.
Eine große Tombola nach der Siegerehrung beschloss schließlich einen langen Klettertag im swoboda alpin. Die Allgäuer Kletterer dürfen sich bereits jetzt schon auf die nächste Auflage des Edelrid Allgäuer Klettercups freuen: Am 29.11. 2025 steigt die 34. Auflage des Wettkampfklassikers.
Ein riesengroßes Dankeschön gebührt auch in diesem Jahr wieder den zahlreichen Helfern aus unserer Sektion, die als Sicherer, Schiedsrichter, Isohelfer, Ergebnisdienst oder an anderer Stelle dafür gesorgt haben, dass der Allgäuer Klettercup wieder eine so großartige Veranstaltung war. DANKE an alle, die mitgeholfen haben!
Komplette Ergebnisse gibt es >hier
Eine Bildergalerie mit Fotos von Markus Kroha folgt in Kürze auf unserer Eventseite.
Ein großes Dankeschön auch an alle Partner des 33. Edelrid Allgäuer Klettercups:
Main Partner:
Event Partner:
Grafik & Gestaltung: daHeim Markendesign
Light & Sound: PD Event & Design