Es war ein Thema, dass die Mitglieder und den Vorstand unserer Sektion in den letzten Monaten beschäftigt hatte, wie kaum ein anderes: Der Verkauf der Parkflächen vor dem swoboda alpin an die Stadt war zwar schon bei der Mitgliederversammlung 2020 beschlossen worden – die diesjährige reguläre Mitgliederversammlung hatte jedoch einige der damals geforderten Bedingungen als nicht erfüllt gesehen und daher eine erneute Abstimmung über den Verkauf in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beantragt. Hierzu fanden sich nun am gestrigen Mittwoch über 200 Mitglieder im Pfarrsaal St. Ulrich ein – allein diese Resonanz zeigte, wie sehr das Thema die Sektionsöffentlichkeit beschäftigt. Die Stadt benötigt die Parkflächen des Alpinzentrums zum einen als Baulager für den Bau der neuen Grundschule am Aybühlweg, zum anderen soll auf dieser Fläche ein großer Quartiersplatz zwischen den Anrainern Schule, Cambomare, TV Kempten und Alpenverein entstehen.
Den aktuellen Stand dieser Planungen sowie die Erfüllung der Bedingungen, die die Sektion 2020 an einen Verkauf der Parkplätze gestellt hatte, stellte Vorstand Norbert Grotz den Anwesenden noch einmal kurz vor, danach gab es Gelegenheit zu Rückfragen und zu Kommentaren. Diese Möglichkeit nutzten die Mitglieder, um teils deutlich ihrem Unmut über die Projektplanung der Stadtverwaltung Luft zu machen. Es wurde aber auch deutlich, dass die Sektion nicht den Bau der Grundschule in Frage stellt, sondern in erster Linie sicherstellen will, dass es auch in Zukunft ausreichend Parkflächen am Aybühlweg gibt. Auch wenn der Alpenverein eigentlich die Anreise mit alternativen Verkehrsmitteln propagieren sollte, gebe es für viele Sektionsmitglieder aus dem Umland leider noch keine Alternative zur Anreise mit dem PKW – so der Tenor vieler Redebeiträge. So war die zentrale Forderung der Mitglieder auch die Zusicherung ausreichender kostenloser Parkflächen für die Besucher des Alpinzentrums als Ersatz für die verlorenen Parkplätze. Thomas Siedersberger, Vorstand des Kemptner Kommunalunternehmens, versprach den Mitgliedern, dass bis spätestens 2024 ein Parkhaus auf dem Cambomare-Gelände errichtet werde, in dem alle aktuellen Parkplätze untergebracht werden sollen und das für zukünftige Erweiterungen aller Anrainer auch noch Aufstockungsmöglichkeiten bieten soll. Zum Abschluss der Diskussion warb OB Thomas Kiechle noch einmal für den Quartiersplatz, der das gesamte Areal deutlich aufwerten würde – auch für die Besucherinnen und Besucher des Alpinzentrums. Dieser Meinung war dann auch der Großteil der Anwesenden – bei der anschließenden Abstimmung stimmten 119 der 196 stimmberechtigten Mitglieder für den Verkauf, 71 dagegen. Mit dieser Entscheidung steht dem Bau der Grundschule und dem Quartiersplatz am Aybühlweg nun von Seiten des DAVs nichts mehr im Wege.
Sektionsvorstand Harald Platz zeigte sich erleichtert darüber, dass nun endlich eine Entscheidung in der Parkplatzfrage herbeigeführt werden konnte: „Ich bin froh, dass es nun ein doch recht klares Votum unserer Mitglieder zum Verkauf der Parkplätze gibt. Wir hoffen, dass wir nun zeitnah die noch offenen Detailfragen mit der Stadt klären und die Rahmenbedingungen zum Verkauf möglichst bald auch vertraglich fixieren können. Das Thema Parkplatzverkauf hat, glaube ich, auf beiden Seiten zuletzt viele Körner gekostet. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dieser Entscheidung nun dazu beitragen können, dass wir am Aybühlweg einen Quartiersplatz mit einer hohen Aufenthaltsqualität für alle Nutzerinnen und Nutzer bekommen.“